Orale Nahrungsaufnahme wird völlig verweigert
6 Kommentare
Kommentar von: dirkstr
Kommentar von: dirkstr
hallo florian,
ich sehe das ähnlich wie nellie. es ist nicht immer der richtige zeitpunkt die kinder zum essen zu bewegen und wenn wie bei diesem beschriebenen fall das kind sich verweigert ist seine motivation zu essen gleich null und es wird nicht anfangen zu essen durch säckchen mit apfelstückchen drin. ich denke das kind weiß sehr wohl wie apfel schmeckt, da es ja vorher gegessen hat.
ich habe ein ähnliches problemkind und gerade letzte woche war ich bei einer neuen logopädin die ganz und gar davon abgekommen ist den kindern mit irgendwelchen gegenständen etc. im mund rum zu fuhrwerken, sie geht überhaupt gar nicht in den mund rein, sondern alles passiert von aussen. das ist für mich die erste therapeutin die wirklich das problem meiner tochter verstanden hat und auch sie sagt, nichts mit zwang!!!
was man noch prüfen sollte ist ob evtl. veränderte geschmacksnerven vorliegen, meine tochter hat einen ganz anderen geschmack als wir, laut ernährungsberater hat sie immer einen bitteren geschmack im mund.
jeder zwang sollte auf jeden fall rausgenommen werden, sie hat die sonde also wird sie nicht verhungern. so wenig druck wie möglich sage ich da.
meine tochter fing nach einem infekt plötzlich an sachen zu essen und sie mag keine breie, dafür aber knäckebrot mit salami. völlig unverständlich für aussenstehende. nudeln kann sie nicht schlucken, knäckebrot ja.
lg diana
Kommentar von: dirkstr
Hallo Diana,
vielen Dank für Deine Antwort. Die Kommentare helfen mir doch sehr das “Problem” einmal aus anderen Augen zu betrachten. Vielleicht wollen wir Therapeuten doch allzuoft einen Erfolg zu erzwingen und wählen dabei nicht immer den richtigen Weg.
Meine Angst bei diesem Kind liegt nur darin, dass eine Sondenentwöhnung immer unwahrscheinlicher wird je länger das Kind nichts ißt und das das gesamte mundmotorische Gleichgewicht ( Kaumuskulatur, Wangenmuskel etc.) ins Ungleichgewicht geraten. Aber ich denke Sie und auch Nelly haben sicherlich recht, dass Zwang gar nichts bringt.
Vielen Dank nochmal für Eure Hilfe!
LG Florian
Kommentar von: dirkstr
Hallo Florian,
nun ich denke, eine Sondenentwöhnung wird nicht unwahrscheinlicher, wenn man sich den Zugang zum Mund erhält. Denn dies ist sicherlich mit das Wichtigste und muss nicht mit Essen verbunden sein. Hinzu ist die Nahrungszufuhr ja gesichert über die PEG und der Allgemeinzustand beim Kind ist dadurch sogar besser geworden. Als Nebeneffekt kann der ganze Stress “Essen” in den Hintergrund treten.
Ich finde einen spielerischen Zugang dazu am besten, wie die Geschichte von Jonas (link is external) zeigt, aber auch viel Geduld ist gefragt.
Unter dem Schlagwort Sondenentwöhnung hier finden sich auch Adressen von “Professionellen", die sich auf dies Thema spezialisiert haben. Vielleicht einfach mal anfragen.
Gruß,
Syrabo
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Blog::Intensivkind
Kommentar von: dirkstr
Hallo Nellie, Diana und Syrabo,
Nochmals vielen Dank für Eure Tips im Frühjahr dieses Jahres. Ich wollte einmal kurz berichten wie sich I. so macht. Also um es kurz zu sagen, ich bin absolut begeistert. Seitdem I. die Sonde hat ist sie ein anderer Mensch geworden. Sie hat an Kraft enorm zugelegt und wirkt absolut ausgeglichen. Die orale Nahrungsaufnahme ist praktisch kein Thema mehr. I. bekommt dasselbe Essen wie alle anderen Kinder und probiert gut gelaunt mal mehr und mal weniger. Insgesamt hat man den Eindruck, dass sie wieder Spaß am Essen hat und, dass man vielleicht in 2 Jahren schon ganz andere Gedanken “Sondenentwöhnung"??? führen kann.
Euch noch alles Gute. Sollten mal logopädische Fragen auftauchen, werde ich sie natürlich soweit es mir möglich ist, gerne beantworten.
Gruß Florian
Kommentar von: dirkstr
Hallo Florian, ich habe die Antwort ja ganz verpasst! Das freut mich, dass Entspannung reingekommen ist und es nun wieder aufwärts geht. Viel Erfolg weiterhin! Auf das Angebot der Beantwortung logopädischer Fragen kommen wir gerne zurück. Kennst Du REHAkids (link is external)? Da sind auch viele Eltern und Menschen, die mit behinderten Kindern arbeiten im Austausch. LG Nellie
Hallo Florian,
mir kommt gleich in den Sinn, dass man es vielleicht mal ne Zeitlang lassen sollte. Unsere Tochter verweigert auch alles, hat aber nach einigen Monaten Pause wieder toleriert, dass wir ihr auf dem Finger etwas von dem Essen in den Mund geben, das sie auch sondiert bekommt. (Wir pürieren normales Essen, keine Sondennahrung). Dazu müssen wir ihr dann noch ein bisschen auf dem Zahnfleisch streicheln, dann toleriert sie es. Mit Essen werde ich sie aber nie wieder quälen, das hatten wir lange genug. Sie soll ihr Leben genießen.
LG
Nellie