Dauersondierung über eine Darmsonde
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Kommentar von: dirkstr
Kommentar von: dirkstr
Hallo Herr K.! Ich weiß nicht, ob sie nach so langer Zeit noch auf diese Seite gehen, möchte jedoch kurz etwas zu Ihrer Tochter sagen, da wir selbst einen Pflegesohn haben, der zehn Monate lang über eine Magensonde ernährt wurde. Wir haben Elmedin mit sechs Monaten aufgenommen und er hat sich mehrmals täglich übergeben und nur sehr, sehr langsam zugenommen. Unserer Logopädin war schnell klar, dass Elmedin rein theoretisch essen kann, da er sowohl Schluck konnte, als auch keine andere Fehlbildung im Mundraum festzustellen war. Wir selbst hatten sehr schnell das Gefühl, dass er uns durch sein ständiges Übergeben nur sagen will, dass er die Sonde nicht braucht.
Wenn wir jedoch versucht haben, ihn mit dem Löffel oder der Flasche zu füttern, hat er entweder den Kopf weg gedreht, oder gar mit einem Würgereflex reagiert. Dennoch fühlte er sich ohne die Sonde sichtlich wohler, auch wenn er so gut wie keine Nahrung zu sich genommen hat. Da er die Sonde schon in der ersten Lebenswoche bekommen hat, hat er ja nie seinen Mund nutzen müssen und er war unglaublich sensibel im Mundbereich, weil die Sonde ja regelmäßig gewechselt werden musste (was mit Schmerzen verbunden ist)und ihm ständig jemand im Gesicht herumgefummelt hat (im Krankenhaus hat er sie sich zum Teil täglich gezogen, bei uns Gott sei Dank so gut wie nie, dennoch haben wir sie nicht länger als zwei Wochen drin gelassen, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass sie sonst vom Magensaft bzw. der Säure ekelhaft schwarz wird).
Vor knapp einem Jahr waren wir zu einer erfolgreichen Sondenentwöhnung im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Elmedin hat sich seither nicht ein einziges Mal übergeben und isst alles, was wir ihm vorsetzen! Der Magen-Darmspezialist im Haus hat uns damals erklärt, die Sonde habe wahrscheinlich ständig einen Reiz ausgeübt. Wenn man sich mal überlegt, wie es sein muss, einen Schlauch im Hals zu haben, der dazu noch dauerhaft den Mageneingang geöffnet hält (was mit der Zeit bei vielen Kindern zu einem äußerst unangenehmen Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre und somit nicht selten zu dauerhaften Schäden führt – “Reflux”), ist schnell klar, wieso sich die betroffenen Kinder so oft übergeben. Vielleicht haben Sie ja auch das Glück und schaffen es, Ihr Kind und auch Sie selbst von der Sondern-Qual zu befreien. Sie sollten es jedenfalls nicht unversucht lassen! Auf Dauer ist die Magensonde jedenfalls keine Lösung. Sollte Ihre Tochter nicht eigenständig essen können, wäre wohl eine sogenannte PEG-Sonde, die direkt in den Magen-Darm-Trakt gelegt wird, eine Alternative. Ich hoffe, mein Beitrag hilft Ihnen weiter. Falls nicht, liest ihn vielleicht jemand anderes. Für Rückfragen bin ich abends unter 0 28 51/96 63 61 zu erreichen. Mit freundlichen Grüßen, Daniela Mady 14. Mai 2007 23:09
Wir haben auch eine kleine Tochter die über Magensonde ernährt wird. Nach OP Hemi-Fundiplikatio nach Nissen bekam unsere Tochter das Dumping-Syndrom. Danach hatten wir bis vor 3 Monaten ganz arge Probleme. Sie hat nur gewürgt und ihr war immer schlecht. Wir haben durch Zufall gemerkt, dass unser Mäuschen die ganze Zeit die Sondennahrung nicht vertragen hat. Sie hat keine Milchallergie, sondern eine Unverträglichkeit. Ich gebe ihr jetzt alles durch den Mixer – alles was sich nicht wehrt – vor allem Kartoffeln wegen dem Dumping, seitdem geht es ihr wesenlich besser und sie hat sogar zugenommen. Probieren Sie es mit Kartoffeln. Wir machen auch ganz viele kleine Mahlzeiten.
Wir geben nur noch morgens gegen 5.00 Uhr oder wenn es ihr nicht gut geht eine Flasche mit Hipp-Sondennahrung, sonst alles nur frisch. So weiß ich wenigstens dass das Kind für den Tag genug Nährstoffe etc. hat. Sie kann nämlich nicht sprechen und so müssen wir das selbst einschätzen, was sie benöigt. Wir sollten auch eine Darmsonde in Erwägung ziehen, wir sind froh das es so funktioniert hat. Alles Gute für Ihren Sohn. Reinert K. 24. Oktober 2006 13:52